Totalausfall
Suuuuper. Da hat man mal einen Nachmittag Zeit um a bissal aufzuräumen, und dann passiert so was. Ziemlich matt, dass Neue Medien Münnich (aka all-inkl.com), die alle meine Seiten hosten, über einen einzelnen Switch abgetrennt sind und man dann 9h braucht um diesen Switch zu finden. Das ist ja fast so wie bei Strato wo einstmals 650.000 Domains auf einem einzelnen SUN Enterprise Server liefen. Bisher war ja alles wirklich erstklassig bei den Jungs und Mädels aus Dunkeldeutschland, aber wenn sowas öfters passiert, wartet auf mich der nächste Konkurrent.
Kinderschokolade, die Zweite
Wie ich in einem Blogposting vor kurzem dargestellt habe, ist seit 32 Jahren die Packung einer Kinderschokolade quasi fast unverändert geblieben. Worauf mich aber einer meiner Schwager from Hell hingewiesen hat, nachdem ich ihm die Story erzählt habe (er wohnt im DSL-freien Gebiet in "Upper-Spelti", und kommt daher selten in den Genuß dieses völlig unnötigen Blogs), das habe ich auch nicht gewußt: Das heisst nicht deswegen "Kinderschokolade", weil die Zielgruppe Kinder sind, sondern weil der italienische Hersteller früher "Kinder" hieß. Und tatsächlich, wenn man in seiner URL-Zeile im Browser http://www.kinder.it eingibt, landet man auf der Website von Ferrero.
Interessant, oder? Nein? Na wenn nicht, dann kann man aus dieser URL-Redirection wenigstens noch ein paar Konspirationstheorien mit Illuminati und so konstruieren...
KIH beim Schlachter
Heute war der große Tag, auf den KIH sich so gefreut hat. Er durfte sich beim Dentisten seiner Qual unters Messer legen und seine linke Kieferhälfte hat der rechten durch Sachspenden etwas auf die Gebeine geholfen. Klar daß wir da das Potential an Infektionen sehen und tragen durch einen kleinen Wodka für ihn diesem Umstand Rechnung. Schlimmer für ihn ist allerdings der Umstand, daß der Aggregatszustand seiner Ernährungsgrundlagen nun vollends komplett flüssig sein muß. Daher auch eine Schnabeltasse, damit der Bub bei Kräften bleibt.
So sah det Janze dann bei mir noch aus:
o stand's dann vor seiner Tür:
Natürlich erwarten die Unterzeichner, von KIH dann nach seiner Genesung zu einem standesgemäßen Montagsbesäufnis (also 'mal nicht nur mit SKU und DEI) eingeladen zu werden, wo dann jeder 'mal einen Caipi auf Ex aus der Schnabeltasse trinken darf.
Danke an den Löselic, daß er mit seinen wundervollen und unverwechselbaren Kapitälchen den Schriftzug gestaltet hat, RHE für den Tip mit der Babyabteilung beim "Unreal" und dem Rest fürs Mitmachen und Schlapplachen.
(Ein Klick auf ein Bild lädt es in höherer Auflösung in einem separaten Browserfenster)
SKU on Registry Symbolic Links
So, der dritte Anlauf mit Registry Symbolic Links seit April hat jetzt geklappt und endlich habe ich mich wieder lange genug mit einem Thema beschäftigt, daß ich auch einen Artikel dazu schreiben konnte. Check out http://www.codeproject.com/system/regsymlink.asp. Das beschreibt, wie NettoSport den Übergang zu επτ€σ, auch was die Registry angeht, schaffen könnte. Auch für etwaigen x64-Support wären Registry Symlinks ziemlich clever. Auf Anregung von sbryant habe ich die Terminologie mit "Link Target" und "Source Key" geändert, aber zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Blogposts haben die Jungs von codeproject den Artikel leider noch nicht geupdatet. Aber ich glaube, man versteht trotzdem, worum's geht.
LarryO über den Checkin in NT3.1
In einem der letzten Postings von Larry Osterman beschreibt Larry, wie die Checkins in NT3.1 vom Gottvater von NT, Dave Cutler, mit einem Whiteboard organisiert wurden. Echt interessant zu lesen. Wer das interessant findet, wird auch das folgende Buch interessant finden: "Der Krieg der Codes" von G. Pascal Zachary. Ich glaube, nicht einmal dem ewig geistig kohärent (!) brudergleichen DEI habe ich bisher dieses Buch nahegelegt, drum mache ich das jetzt mal hier stellvertretend. Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, war es out-of-print, aber wer weiß, vielleicht gibt es das Buch ja wieder. Meine lieben KollegInnen bei επτ€σ dürfen mich natürlich gerne in Mission Control aufsuchen und es ausleihen. Aber nur die lieben.
Worum geht es in der Schmonzette? Es wird ein Stück Industriegeschichte beschrieben, nämlich die Entwicklung von NT3.1 von 1988 bis 1993. Aber nicht irgendwie als nüchterner Report, sondern dadurch, daß die Menschen, die hinter diesem Produkt standen, einfühlsam und teilweise fast biographisch beschrieben werden. Neben vielen Anekdoten aus dieser Zeit kriegt man hier halt so mit, was für ein herausragender Ingenieur Dave Cutler bei DEC war und was für ein luxuriöses Leben sein Team bei DEC hatte, bis es der Firma Ende der Achtziger plötzlich schlechter ging und man ihn eiskalt abserviert hat. Dann, wie er bei MS angeheuert hat und nach und nach sein ganzes altes Team von DEC zu MS rüberzog. Aber nicht nur Lichtgestalten wie Cutler werden beleuchtet. Man erfährt beispielsweise, wie MS den Archtitekten von NTFS einen Segeltörn bezahlt hat und während dieses Sabbaticals auf hoher See die Specs von NTFS entstanden. Oder daß einer der Hauptdesigner der NT Security gleichzeitig in seiner Freizeit der Autor von diesem komischen Spiel war, das mit Win32s ausgeliefert wurde. Man erfährt, was für einen schweren Stand die Mädels im Team hatten, die zu ihren männlichen Kollegen ins Büro kamen wo gerade der Bildschirmschoner überwiegend nackte Tatsachen präsentierte, bis eine energische Kodiererin die Sache in die Hand nahm. Man erfährt von Ehen von Entwicklern, die in die Brüche gingen, weil das Klappbett unter dem Schreibtisch praktischer war als Heimfahren, zwei Stunden Schlaf und dann wieder Codeschreiben. Von Leuten, die als Tester das Betriebssystem und MS vor Katastrophen bewahrt haben. Aber auch von altgedienten Leuten bei MS, die sich über Jahre hinweg als Treiberentwickler verdient gemacht habe und diesen Sprung einfach nicht mehr verkraftet haben. Auch interessant ist die Beschreibung des schwierigen Integrationsprozesses der hochnäsigen DEC-Leute unter den hemdsärmeligen Microsofties, bis mit Steve Wood ein renommierter Alt-Microserf ins NT-Team kam und das Eis gebrochen hat. Für die Entwickler unter den Lesern auch interessant die Geschichte mit Chuck Whitmers GDI Team, das sich dem aktuellen Trend Anfang der Neunziger folgend, ganz heftig in das noch junge C++ verliebt hatte und dann komplett zurückrudern mußte, weil OO damals (wie heute auch) noch nicht wirklich verstanden wurde. Auch interessant, wie - um den Kreis zu LarryO zu schließen - DaveC sich damals nicht zu schade war, das Build-Lab von NT zu leiten. Diese Episode aus diesem Buch, war für mich der Anlaß, bei SGLs Frage im Value Pack Office in Nellingen im Juli 2002, ob jemand beim Buildmastering helfen könnte, mich spontan freiwillig zu melden - obwohl noch in der Probezeit und ohne Rechte zum Auschecken. Ich dachte mir: Wenn's dem DaveC nicht geschadet hat, kann ich auch noch was lernen als Buildmaster.
Solche Bücher sind spannend beim Lesen. Wenn man dann durch ist, ist man enttäuscht, zur falschen Zeit am falschen Ort geboren zu sein. So ging's mir schon öfters. Als später Teenie wünschte ich im New York der Vierziger dabeigewesen zu sein, als Charlie Parker und Dizzie Gillespie mit ihrer Musik die Luft zum Kochen gebracht haben und vor knapp 10 Jahren, als ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mir gewünscht, bei dieser Aufbruchstimmung und diesem unbedingten Willen zu Stabilität, Robustheit, Sicherheit und gesunden Ingenieurspraktiken beim Software-Engineering dabei gewesen zu sein.
Seufz.