Woher kommt eigentlich der Begriff "Booten"?
Wo ich schon beim schlaumeiern bin jetzt noch die Erklärung des Begriffs "Booten". Das kommt vom englischen "Bootstraps", also den "Stiefelriemen" oder "Stiefelschlaufen", nicht zu velwechsern mit den "Bootlaces", den Schnürsenkeln. Als ich noch ein junger (!) Mensch war und studierte, hatte ich den ehrenwerten Professor Baeger ohne ä und mit ae (den besten Prof, den ich überhaupt je hatte), der seine Studenten über die Etymologie (ετυμολογία für den Löselic) dieses Begriffs aufklärte, uns aber gleichzeitig anhielt, den deutschen Begriff "Urladeprogramm" statt "Bootstrapper" zu verwenden.
Was hat nun das "Urladeprogramm" oder das "Bootstrap Program" mit irgendwelchen Stiefelriemen zu tun? Ganz einfach: Im Deutschen gibt es ja die Sagen vom Münchhausen und eine dieser Sagen handelt davon, wie sich Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht. Eine ähnliche Sage gibt es im Englischen Sprachraum (oder im Amerikanischen? SBryant to the rescue?), wo ein Männchen zum Mond will und deswegen immer wieder seine Stiefelriemen solange aneinander bindet, wieder aufbindet und wieder aneinander bindet und daran währenddessen hochklettert, bis es am Ende beim Mond angelangt ist. Die Wikipedia hingegen sagt schlicht dazu, daß in der amerikanischen Fassung des Münchhausen er sich an den Stiefelschlaufen aus dem Sumpf zieht. Was auch immer richtig ist, man bekommt jetzt vielleicht so eine Ahnung woher der Begriff kommt.
Grob vereinfacht ist also der Bootstrapper ein simples Programm, das sehr viel kompliziertere Dinge, wie etwa den Start eines so komplexen Programms wie eines Betriebssystems gestattet, indem es sich irgendwie magisch selbst hochzieht, oder jedenfalls so ähnlich. Mit der Zeit ist das Ganze dann vom "Bootstrapping Programm" zum "Bootstrapper" und schliesslich zum Verb "Booten" verballhornt worden und da ist es wo wir heute stehen.
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