Coole Hardware
Mein alter Laserjet IIID war lange Jahre ein treuer Gefährte aber er bekommt so langsam die Altersschwäche. Nach dem Einschalten zeigt er erstmal etwa 1 Stunde lang "Gerät offen" in seinem Display an. Irgendwann, wenn man lange genug keine Geräteöffnung mehr zur Kontrolle geöffnet hat und ihn, vielleicht in der vagen Hoffnung, den Vorgang zu beschleunigen, ein paar Mal ein- und ausgeschaltet hat, steht dann das erlösende "Ready" im Display, meist so nach einer oder zwei Stunden. Dieses "Ready" wurde von den HP Ingenieuren bestimmt aus der Anzeige der Spielhallenhits der Achtziger übernommen. Jedenfalls, bei "Ready" druckt das Biest wie der Teufel. Die Geräte dieser Provenienz waren Anfang-Mitte der Neunziger äußerst beliebt und waren quasi der klassische Abteilungslaserdrucker (bei επτ€σ steht heute noch ein kleiner Laserjet III (viiieeel kleiner als meiner) irgendwo in der Nähe von Darth Ännchens früherem Platz 'rum). Schon damals konnten sie HPs PCL5, und mit einer Cartridge für die beiden vorderen Cartridge-Steckplätze, konnte man einen PostScript-RISC-Prozessor nachrüsten, oder irgendwelche krassen ROMs mit Dokumentenvorlagen drin. Weil PCL5-fähig, konnte ein Laserjet III richtig toll die eingebauten Schriften ausspielen und die Vektorgrafik war erstklassig. Nur Bitmapgrafik sah mehr nach BTX aus als nach Hi-Res.
Ein neues Gerät mußte jetzt also her, nachdem meine Mutter am vorletzten Sonntag geschlagene zwei Stunden warten mußte, bis ich ihr verschämt ob so viel angeblicher High-Tech endlich ihren Zugfahrplan zum Klassentreffen in die Hände drücken konnte. Diese Demütigungen seitens meines Laserjet IIID mussten ein Ende haben!
Also kurz Marktforschung betrieben und schnell entschieden: Das neue Gerät ist ein Brother HL-2070N. Er hat unter anderem eine PCL6 Emulation, kann also gar nicht sooo schlecht sein. Ausserdem Parallel-Port, USB 2.0 und einen Netzwerkanschluß. Und es ist kein GDI-Printer, schließlich will ich auch von meinem Mac Mini drucken und von meinen Linux Workstations. Das beste ist aber der Preis: Laut Brother 239 €, bei Alternate kost' er 229 €, bei Arlt sogar nur 209 €.
Und das Gerät ist echt klasse: Kurz die Trommeleinheit eingesetzt, mit Netzwerkkabel am Switch angeschlossen, und ein komisches Programm von Brother gestartet, den"BRAdmin Professional". Der sucht kurz im Netzwerk (wie auch immer er das tut) nach diesen Druckern und zeigt einem erstmal den Drucker als MAC-Adresse an. Ein Doppelklick mit Angabe eines werksseitigen Passworts gestattet dann die Administration. So kann man dem Biest einen Namen geben (meiner heisst jetzt Krasser_Brother) und ihm eine statische IP Adresse zuteilen, Subnet Mask, Gateway und DNS setzen. Ab dem Moment ist der Drucker dann sowohl im Windows-Netzwerk als eigener Printserver zu finden wie auch anzupingen als LPR Printer. In meinem Fall gibt es seither ein Windows Printer-Share unter \\KRASSER_BROTHER\BINARY_P1 wie auch eine klassische Unix Line Printer Queue unter der IP Adresse des Druckers und einem beliebigen Queue-Namen. Der Fachmann staunt und der Laie wundert sich: Das Teil hat also einen LPR Server und einen Samba-Server intern am Laufen. Den Webserver zur Administration, den ich am ehesten erwartet hätte, habe ich aber überraschenderweise noch nicht gefunden.
So, ich kann den Drucker also jetzt mit drei unterschiedlichen Windows-Portmonitoren ansteuern, dem Standard-Portmonitor für Windows Printer Shares, dem alten LPR Portmonitor aus den seligen NT3.5 Zeiten und ihren "Printing Services for Unix", und dem neumodischen "Standard TCP/IP Port" Port Monitor für Windows 2000 (für letztere beiden Portmonitore habe ich übrigens vor drei Jahren den επτ€σ Printing Support Code geschrieben :-)).
Ratet mal, bei welcher Druckerinstallation der drei Drucker bei mir unter Windows 2000 der spoolsv.exe abgestürzt ist ....
Aber eine Erlösung ist jetzt mit dem Teil auch, daß ich nicht erst meinen Linuxserver KIRK einschalten muß um zu Drucken, denn er stellte bisher den Line Printer Daemon zur Verfügung für den Laserjet IIID. Vielleicht probiere ich jetzt mal, DACLs auf den Samba Print Server zu setzen, mal sehen ob das geht. Und eine weitere spannende Aufgabe bleibt noch: Das Biest verwendet bei MACs den "Apple Rendezvous Service". Dafür hat Apple einen Port Monitor für Windows geschrieben. Also, vielleicht drucke ich demächst über vier verschiedene Windows Port Monitore auf denselben Drucker und dann gibt's ein Update dieses Artikels mit Informationen wie Rendezvous so funktioniert. Aber vorher gibt's bestimmt noch ein Update der Windows x64 Serie. Versprochen.
(Update: einen in meinen Unterlagen undokumentierten Webserver hat das Teil auch. Da kann man den ganzen Rotz auch einstellen. Both Thumbs up!)
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