A foggy day... (3)
...no, actually it was a nice day in London Town. Der erste Weg führt mich aber erst mal in den angeblich bestausgestatteten Plattenladen Londons, zu "Ray's Jazz" in der Charington Cross Street 113-119 zwischen Leicester Square und Tottenham Court Road. Und das ist ein hervorragend ausgestatteter Laden. Schnell wird mir klar, dass mir mein Geld nicht reicht, also lasse ich erstmal nur £ 90 liegen fuer Getz, Basie, Frank und Ella. Die Krall und die Monheit (endlich) waren adabei. Beim Bezahlen gibt sich ein alter Mann mit zerknautschtem Gesicht, der sich zuvor mit dem Verkäufer unterhalten hat, gar nicht erst Mühe, seine Neugierde zu unterdrücken, was ich denn da für Platten kaufe. "You just bought some nice records. You can never go wrong with Sinatra. And the same is true for Ella.". Bei soviel Zuspruch kann der Tag nicht mehr schlecht laufen. Auch wenn das nur ein alter Mann mit zerknautschtem Gesicht ist.
Der nächste Weg führt mich jetzt zur St. Paul's Cathedral, der anglikanischen Hauptkirche, einem Meisterwerk von Cristopher Wren. Hier erst mal Bilder von aussen.
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Innendrin darf man eigentlich nicht photographieren, aber erstmal benutze ich ja keinen Blitz und ausserdem bin ich ja unterwegs im Auftrag des Herrn, so wie Jake und Elroy.
Die Kuppel, die wir später noch aus der exakt entgegengesetzten Richtung sehen werden.
Das Taufbecken.
Wenn man zu den Galerien hinaufgeht, kommt man erstmal zur "Whispering Gallery". Leider laufen da so viele Uniformierte rum, die einen sofort stellen, wenn man auch nur daran denkt, seinen Photo einzuschalten, dass es keinen Spass macht. Also geht's weiter nach oben zur Stone Gallery nach aussen.
Weiter geht es ganz nach oben. Auf halbem Wege ist man an der Spitze der innerern Kuppel, wo man seinen Photo auf eine kleine Öffnung stellen kann und aus der Spitze der Kuppel nach unten photographieren kann, so wie die Frau in dem Bild:
Mein Ergebnis ist dieses hier. Unten sieht man dann die Kirchenbänke um den Stern in der Mitte.
Dann geht es ganz nach oben zur "Golden Gallery", wo man einen atemraubenden Blick auf Swingin' London hat:
Hier sieht man den Blick auf die Millenium Bridge und das "Tate Modern", wo es anschliessend gleich hingeht:
Nochmal Millenium Bridge und "Tate Modern".
Zum Schluss in die Krypta von St. Paul's, wo u.a. die Gräber von Nelson und Wellington sind. Dort gibt es eine faszinierende Videoinstallation namens "Oculos":
Kurz noch ein Abstecher zu "Old Bailey":
Schöner Wahlspruch:
Nun geht es Richtung "Tate Modern". Lustiger Strassenkomödiant:
Der Hunger kommt und ein Pub und endlich mal Gelegenheit zu "Fish & Chips". Das war dann ungewürztes Fischfilet in einem ungewürzten fettigen Teigmantel mit ungewürzten fettigen Pommes. Dazu ein Häuflein angewelkten Salats, der zuvor lieblos mit Dressing in homöopathischen Dosen benetzt wurde. Und mir wird auf einen Schlag klar, warum die Engländer immer alle Elfmeterschießen verlieren. Bei so einem Fraß kann man nur verlieren. Wi-der-lich! Einmal und nie wieder. Dis-gus-ting! Been there, done that.
Weiter Richtung "Tate Modern".
Davor herrscht bei wunderschönem Wetter Picknickstimmung. Ich gehe erstmal für eine Stunde in die krass gute Miro-Sonderausstellung. Zurückbleiben werden davon ein Plakat und ein Nachdruck. Werden wohl eine oder zwei gerahmte Photographien von William Claxton oder Herman Leonard dafür von den Wänden weichen müssen. Seufz.
Hier ein paar Bilder von Sachen, die mir gut gefallen haben:
Plötzlich schrobt ein Engel mit schwarzen Flügeln, langen lila Haaren und ebenso lila Pumps sowie in grobmaschigen Strumpfhosen und Hot Pants an mir vorbei. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig, das Kunstwerk beim Verlassen des Raums zu photographieren:
Im nächsten Raum bleibt der Engel stehen und ich schaffe noch ein Bild, bevor er weiterfegt. Im Gesicht trägt der Engel eine Maske und sieht dabei ein wenig aus wie eine Stubenfliege.
Roy Lichtenstein:
Zwischendurch werde ich Zeuge einer Unterhaltung einer etwa Achtjährigen mit ihrem vielleicht fünfzehnjährigen Bruder:
"But this is all rubbish!"
"I know my dear, I know."
Die Photomontagen von John Heartfield:
Auch der Beuys hat einen Raum hier:
Und auch Picasso, natürlich.
Ein alter Mann, der einen Picasso abzeichnet und jeden anblafft, der das Werk photographieren will. Warum auch immer.
Bilder von Cy Twombly.
Blick aus dem "Tate Modern" auf St. Paul's.
Nun war ich drei Stunden im "Tate Modern" und es war sehr amüsant. Meine Idee ist jetzt, noch einen kurzen Abstecher zur "National Gallery" am Trafalgar Square zu machen. Aber das ist keine gute Idee, denn die Gallery macht um 6 PM schon zu, also bleiben mir nur noch 45 Minuten für eine Schnellbleiche. Danach bin ich kaputt und beobachte zwei Kids, wie sie auf Trafalgar Square Umarmungen für lau verteilen:
Zwischendurch verteilen Aktivisten mit Guy-Fawkes-Masken Flyer, die für "Anonymous" gut Wetter machen. "How peculiar, my dear!?!"
Zum vorläufigen Abschluss des Tages geht es jetzt zu einem Proms Concerto in die Royal Albert Hall mit einem £ 5 Ticket für die Arena. Hier die Bilder aus der RAH. Das Konzert wird live im Fernsehen übertragen, es spielt das Orchester aus Birmingham samt Chor, sowie die Violinvirtuosin Midori.
Die Mushrooms an der Decke:
Picknickstimmung vor mir in der Arena:
Leider muss ich kurz nach der Pause gehen, um den letzten Zug nach Newbury zu bekommen mit Umsteigen in Reading. Dummerweise wirft sich kurz vor Paddington eine bedauernswerte Person vor den Zug und für eine Stunde darf kein Zug Paddington mehr verlassen. Im Englischen gibt es dazu einen ähnlichen Euphemismus wie im Deutschen. Der deutsche "Personenschaden" ist im Englischen eine "Fatality". Natürlich verpasse ich meinen Anschlußzug in Reading. Aber die Eisenbahngesellschaft bezahlt ein Taxi nach Newbury, das etwa 20 Meilen entfernt ist und ich komme total erledigt mit einstündiger Verspätung um dreiviertel eins im Hotel in Newbury an.